Ein Rundweg von ca. 6km mit vielen Informationstafeln, die insbesondere Kindern die sehr artenreiche Tier- und Pflanzenwelt des Forchenhügels erklären.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Grundschule von Außernzell. Der Beginn des Wanderweges ist nicht (mehr) beschildert. Man folgt der Schulstraße Richtung Allharting zum Ortsausgang und biegt nach der Brücke über die Ohe links ab. Ab hier ist der Weg gut beschildert und mit vielen Informationstafeln bestückt. Zunächst geht es durch eine Auenlandschaft und nach einer von Bibern gestalteten Teichlandschaft führt der Pfad durch den Wald zum Forchenhügel. Abwärts geht es vorbei an einer ehemaligen Kiesgrube, die als Geotop Einblick in die Geologie des Forchenhügels gibt. Am Ende des Waldes geht es vorbei an einem Quellgebiet. Ein Gebiet, das in der Vergangenheit trockengelegt wurde und jetzt mittels Vernässung wieder der Natur zurückgegeben wird. Nach einigen vom Imkerverein gestalteten Informationstafeln über die Honigbiene geht es zurück nach Außernzell, wo man in einer Ausstellung des Naturparks Bayerischer Wald im Würzingerhaus mehr über den Forchenhügel erfahren kann.
Geprägt wurde die Landschaft im tropischen Klima des Tertiär, als ein Meer bis an das Gebiet des heutigen Bayerischen Walds heranreichte und zwischen zwei Höhenzügen eine Bucht lag, die als Schwanenkirchner Tertiärbucht bekannt ist. Durch wechselnde Wasserstände und sich ständig verändernde Zuflüsse entstanden Schichtenfolgen verschiedener Ablagerungen aus Ton, Schluff, Sand und Kies. Das feuchte, tropische Klima sorgte für eine Ausschwemmung der Nährstoffe, so dass mancherorts nur magerer eisenhaltiger Lehm zurückblieb. Ablagerungen des folgenden Eiszeitalters, die typischerweise als fruchtbarer Lös zu finden sind, sind im Gebiet des Forchenhügels kaum vorhanden. Sehr gut kann man diese Schichtung in einer ehemaligen Kiesgrube, dem Geotop „Kies- und Sandgrube am Forchenhügel NE von Maign“ sehen. Dort reichen die mageren, kieselsauren tertiären Ablagerungen bis an die Oberfläche. Abwechselnde Schichten aus wasserundurchlässigem Ton und wasserführenden Sandschichten führen zu verschiedenen Landschaftstypen von trockener Heide bis zu Moorwäldern. Dieser abwechslungsreiche Lebensraum mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt wurde 2007 als Naturschutzgebiet „Nadelwälder zwischen Außernzell und Jederschwing“ ausgewiesen. Hier findet man eine Vielfalt geschützter Pflanzen und Tiere, die anderenorts vom Aussterben bedroht sind, wie Zeilers-Flachbärlapp, Gelbbauchunke, Bachneunauge, Grüne Keiljungfer und viele andere.
Vom Naturpark Bayerischer Wald werden lohnenswerte Führungen angeboten, von denen manchmal auch eine über den Forchenhügelpfad führt.
Für mehr Informationen:
> Teipel, Galadi-Enriquez, Glaser, Kroemer, Rohrmüller „Erdgeschichte des Bayerischen Waldes - Geologischer Bau, Gesteine,
Sehenswürdigkeiten“ Bayerisches Landesamt für Umwelt 2008
> Pfaffl „Die Geologie des Bayerischen Waldes“ Ohetaler Verlag 2009
> „Nadelwälder der Schwanenkirchner Tertiärbucht, Erhaltungsziele“ (Gebiet 7245-302) Bayerisches Landesamt für Umwelt 2016