Funddaten:
Ort: unmittelbare Umgebung der Naturoase Reindobl; N48°45'05,8" E13°11'31,1"
Datum: 25.03.2020
Habitat: feuchter Fichtenwald auf saurem Boden mit kleinen Quellsumpfarealen
Die folgenden Bilder zeigen das Moos einmal in feuchtem Zustand mit abstehenden Blättern und im zweiten Bild bei kaltem sehr trockenem Wetter mit anliegenden Blättern. Das dritte Bild zeigt eine Einzelpflanze. Die gefundenen Pflanzen sind zwischen 5 cm und 15 cm lang. Im unteren Bereich sind sie mit einem dichten Rhizoidenfilz umgeben, der den Humus des Waldbodens durchdringt.
Die Blätter sind zwischen 5 mm und 15 mm lang. Die Blätter besitzen eine etwas eingerollte Blattspreite und eine den gesamten Stamm umschließende, mehr als doppelt so breite Blattscheide. Die Blattscheide ist meist um die 2 mm lang. Der Blattrand ist gezähnt mit einzelligen Zähnen. Die Blattspitze ist auch auf dem Rücken gezähnt (Bild 12).
Die Blattquerschnitte zeigen, dass die Lamellen meist 5 Zellen lang sind. Aber auch Lamellen mit 6 Zellen kommen vor. Ein wichtiges Kennzeichen zur Unterscheidung der Arten der Polytrichiaceae ist die Form der Endzelle der Lamellen. Bei P. formosum ist sie zungenförmig und an der Spitze gerundet (Bild 15). Außerdem ist die Endzelle an der Spitze dickwandig.
Bild 16 zeigt die Hälfte einer gefärbten Blattscheide. Typischerweise ist sie 2 mm lang und umschließt an der Basis den ganzen Stamm. Die Zellen an der Basis sind rund bis elliptisch und zwischen 10 μm und 20 μm groß. Die Zellen der Lamina sind ca. 10 μm x 50 μm groß. Bild 19 zeigt einen Querschnitt durch die Blattscheide. Je nachdem an welcher Stelle die Scheide geschnitten wird findet man noch einzellige Lamellen (Bild 21) oder auch keine mehr (Bild 20).
Einen Querschnitt durch den Stamm im unteren Bereich, bei dem der Rhizoidenfilz größtenteils entfernt wurde zeigt Bild 22. Am Stamm befindet sich noch ein Teil einer Blattscheide aus dessen Rippe die Rhizoiden herauswachsen (Bilder 23 und 24). Die Rhizoiden umhüllen während des Wachstums den ganzen Stamm mit den abgestorbenen Blättern und dringen in den Waldboden ein. (vgl. auch Bild4)