Funddaten
Ort: unmittelbare Umgebung der Naturoase Reindobl; N48°45'06,1" E13°11'31,8"
Datum: 23.03.2020
Habitat: Sphagnum in feuchtem Fichtenwald auf saurem Boden mit kleinen Quellsumpfarealen
Die folgenden Bilder zeigen eine kleine Spinne an dem gefundenen Spaghnum. In Bild 3 sind die Augen zu sehen. Vier große Augen in zwei Reihen und vier kleine Augen in einer dritten Reihe auf der Stirnseite weisen sie als zu den Lycosidae (Wolfspinnen) zugehörig aus (Bellmann, Der Kosmos Spinnenfüher, 2016). Es gibt Wolfspinnen, die an sehr trockene Lebensräume gebunden sind aber auch Arten, wie z.B. die Pirata-Arten, die in Feuchtgebieten oder an Ufern von Gewässern leben. Die vermutete Piratula hygrophila ist eine häufig vorkommende Spinne, die von Nasswiesen bis zu Bruchwäldern verschiedenste Biotope besiedelt und auf der Bodenoberfläche nach Beute jagt ( https://www.natur-in-nrw.de/HTML/Tiere/Spinnen/TSP-437.html ).
Die Spinne ist noch recht jung, was eine sichere Bestimmung erschwert. Aber aufgrund der Zeichnung könnte es eine Pirata oder Piratula sein. Im Bild 4 kann man an der Tibia drei Stacheln auf der inneren Seite sehen. Das gilt als Merkmal zur Unterscheidung zwischen den Gattungen Piratula und Pirata. Pirata hat nur zwei Stacheln in diesem Bereich ( https://wiki.arages.de/index.php?title=Piratula ).
Von den auf der vorbezeichneten Website vorgestellten Arten entspricht die Zeichnung des Tieres am ehesten der Zeichnung der Piratula hygrophila. Am 25. Mai hat sich die Spinne gehäutet und eine schöne Exuvie hinterlassen (Bilder 5 und 6).
Literatur
Bellmann, H. (1991). Spinnen, Krebse, Tausendfüßer. München: Mosaik Verlag GmbH.
Bellmann, H. (2016). Der Kosmos Spinnenfüher. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG.