Am 06.06.2020 wurde in der Naturoase Reindobl ein Rundgang durch die Biotope der Naturoase Reindobl vom Naturpark Bayerischer Wald unter Führung der Rangerin Lea Stier organisiert. Mitorganisatoren waren der Verein Grünes Herz Europas, dessen Vorsitzender Gerhard Nagl die Biotope im Vorfeld begutachtete und die Stiftung Naturoase Reindobl, dessen Vorstand Dr. Norbert Ephan während des Rundgangs die Arbeit der Stiftung vorstellte. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und die Besucher konnten einen Eindruck von der Vielfalt des Lebens in diesem kleinen Lebensraum gewinnen. Rangerin Lea Stier erklärte, wie jeder Naturliebhaber auch in einem kleinen Garten für Vielfalt sorgen kann. Dazu gehören die richtigen Wildblumen, wie z.B. der große Wiesenknopf, ohne den der Ameisenbläuling nicht leben kann. Der Rasen sollte nur zwei Mal im Jahr gemäht werden und nur die absolut notwendigen Durchgänge dürfen kurz gemäht werden. Verblühte abgestorbene Blumen sollten über den Winter bis ins Frühjahr hinein stehen bleiben, weil in ihren Stängeln Insekten überwintern. Solche Maßnahmen sind viel wichtiger als Insektenhotels, die als Notlösung nicht hilfreich sind, wenn nicht für die Nahrung der Insekten gesorgt wird. Diskutiert wurden u.a. auch die Unterschiede zwischen der friedlichen französischen Feldwespe, die nicht als lästiger Besucher am Kuchenbuffet auftaucht und der Deutschen Wespe, deren Stiche wesentlich schmerzhafter sind. Daher besteht nur selten ein echter Grund ein Nest der französischen Feldwespe, eindeutig erkennbar an den orange-gelben Fühlern, zu entfernen.
Einige Besucher fanden die Entwicklung in den Biotopen so interessant, dass sie darauf gespannt sind, was sie beim zweiten Rundgang im Herbst vorfinden werden.