26.07.2019 Unterwegs zu Arnika, Ungarischem Enzian & Co
Naturkundliche Rundwanderung zu den botanischen Besonderheiten und verschiedenen Lebensräumen auf dem Arberplateau. Gemeinsame Veranstaltung Grünes Herz Europas mit dem Naturpark Bayerischer Wald.
Referenten: Gerhard Nagl, Grünes Herz Europas; Johannes Matt, Arbergebietsbetreuer
Elf Teilnehmer und zwei Referenten trotzten der sengenden Hitze auf dem Arberplateau, um sich die botanischen Raritäten des Gebietes anzusehen. Bevor es zum ersten Höhepunkt dem Ungarischen Enzian ging, gab es eine Einführung zum Schmalblättrigen Weidenröschen und zum Harzer Labkraut (Galium saxatile). Wobei es sich am Arber um das östlichste Vorkommen des Harzer Labkrauts handelt. Der Ungarische Enzian, der nur in den Alpen und den Hochlagen des Bayerischen Waldes wächst, wurde zur Gewinnung von Wurzelschnaps fast ausgerottet. Auf der Suche nach besonderen Pflanzen wurden auch interessante Tiere gesehen, wie z.B. ein schön gezeichneter Weberknecht. Dieser wurde später als Mitopus morio identifiziert. Ein Weberknecht der im Flachland nachtaktiv im Gebirge aber tagaktiv ist. Dem Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), einer Pflanze der subalpinen Hochstaudenflur, wurde aufgrund des weißen Milchsafts die Steigerung der Milchleistung von Almkühen nachgesagt. Später wurde auf dem Rundgang ein Weißbindiger Mohrenfalter auf einem Habichtskraut entdeckt. Dieser Falter, dessen Raupen sich von verschiedenen Gräsern ernähren, unterscheidet sich von anderen Mohrenfaltern durch die weiße Binde auf den hinteren Flügeln. Weiter ging es mit Blutwurz, gekennzeichnet durch seine vier Blütenblätter, der rundblättrigen Glockenblume, dem Berg-Johanniskraut und vielen anderen Pflanzen zu denen die Experten immer interessante Details beitragen konnten. Nach einem Blick auf den Arbersee mit seinen schwimmenden Inseln wurde zu guter Letzt auch blühende Arnika gefunden. Es war eine lehrreiche, kurzweilige Veranstaltung und eine Teilnahme an deren Wiederholungen wird definitiv nicht langweilig.